Martin Müller’s Kinetische Kunstinstallationen und Klangobjekte
Veröffentlicht am Freitag, 19. November 2010
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Vom 26. November 2010 bis 30. Januar 2011 zeigt Martin Müller seine interaktiven, audiovisuell wirkenden Illusionsapparate im St. Johann-Quartier in Basel, wenige hundert Meter von seinem Atelier entfernt.

Nach der erfolgreichen Ausstellung «Maschinenkunst in der Lagerhalle» vom letzten Jahr im Forum Würth Arlesheim und mehreren Ausstellungen im In- und Ausland, präsentiert Martin Müller in einer grösseren Ausstellung im Basler St. Johann-Quartier, wo der Künstler lebt und arbeitet, eine Auswahl seiner Arbeiten im 1995 neu erstellten, attraktiven Gebäude „Open Space“ im Innenhof der Elsässerstrasse 34. Es ist die zweite Ausstellung im Rahmen des Konzeptes „open space / off space“ die auf 345 m2 in mehreren Ebenen die Installationen und Maschinen des Künstlers ideal präsentiert.

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Die von der Firma Hermann Tanner AG unterstützte Ausstellung verführt und animiert zum Spielen. Die filigranen, streng mathematisch konzipierten Gebilde interagieren mit dem Betrachter oder der Betrachterin. Ein Knopfdruck oder eine Bewegung erweckt die Skulpturen zum Leben und lässt sie immer neue optische und akustische Effekte aufführen. Obwohl das Material €“ Ballons, Spielzeugteile, Pfeifen, Pumpen, metallische Gelenke, Schrauben und Kästchen voller Drähte €“ und die Mechanik meist sichtbar sind, bleiben die Objekte von Martin Müller in ihrer Ganzheit der Poesie des Geheimnisvollen verpflichtet.

Ãœber den Künstler

Der Maschinenkünstler und Klangtüftler Martin Müller (1964*) lebt und arbeitet in Basel, Schweiz. Er ist gelernter Mechaniker und übernimmt seit 1991 für verschiedene Auftraggeber die technische Umsetzung sowie die Mitgestaltung von Ausstellungen und führt audiovisuelle sowie künstlerische Projekte aus.
Diese Erfahrungen sowie die Auseinandersetzung mit der Musik und das Erlernen des Orgelspiels animierten ihn dazu, eigene Werke zu kreieren. Seit 2002 baut er interaktive Klangskulpturen und kinetische Objekte. Im Zentrum seiner Arbeiten steht der Dialog: Dank der Sensoren an seinen Skulpturen begegnen sich Mensch und Maschine und erwecken so die Installation zum Leben. Müllers Arbeiten sprechen durch optische und akustische Effekte Aug und Ohr an. Sie lassen sich keiner Kunstkategorie zuordnen. Es bestehen aber Bezüge zur kinetischen Kunst, zur digitalen Kunst und zur Medienkunst, und seine Objekte lassen sich auch als audiovisuelle Apparate bezeichnen. Seit 2004 nimmt Martin Müller an nationalen und internationalen Ausstellungen teil.
Ausstellungen

Aktuelle sowie kommende Ausstellungen

2010 / 2011 «Out of OSTRALE», Highlights der «Ostrale´010»
Galeria Szyb Wilson Katowice, Polen (20. Oktober bis 14. November)
Alter Schlachthof Eupen, Belgien (26. November bis 23. Dezember)
Pecs, Ungarn (Januar 2011)

2010 / 2011 «Skulptur und Bewegung», Museum Rehmann Laufenburg, Schweiz (22. August 2010 bis 16. Januar 2011)

Einzelausstellungen

2010 Galerie sam scherrer contemporary Zürich, Schweiz

2009 Gastausstellung «Maschinenkunst in der Lagerhalle», Forum Würth Arlesheim, Schweiz

2008 Galerie L‘ ARTsenal Delémont, Schweiz

Gruppenausstellungen

2010 «Ostrale´010» Dresden, Deutschland. Internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste

2009 / 2010 «Corpo, Automi, Robot. Tra arte, scienza e tecnologia», Museo d’Arte, Villa Cianni Lugano, Schweiz

2009 Arte Binningen, Schweiz, Gastaussteller

2008 «Regionale9», Kunsthalle Basel, Schweiz

2007 «Larodde6» – Thema Kosmogonie, Larrode, Frankreich

2007 Galerie Eulenspiegel Basel, Schweiz

2006 «Regionale7», Musée des Beaux-Arts Mulhouse, Frankreich

2006 / 2005 Galerie Eulenspiegel Basel, Schweiz

2004 «Basel am Werk», Schweiz, Gewinn eines Hauptpreises

Festivals

2010 Musikfestival «Notes d’équinoxe» Delémont, Schweiz

2009 «The Great Indoors» €“ Manchester International Festival, England

2008 «diy*» €“ Kunst- und Technologiefestival Zürich, Schweiz;
1. Preis «prix diy* music», verliehen durch die Schweizerische Gesellschaft für Mechatronische Kunst

2008 «Oorsmeer Festival» in Lille, Frankreich; Gent und Antwerpen, Belgien

2008 Jubiläumsfest «135 Jahre Konservatorium», Konservatorium Winterthur, Schweiz

2007 «OHRKAN», Konservatorium Winterthur, Schweiz

Zu den ausgestellten Arbeiten

Unter Martin Müllers zehn ausgestellten Objekten ist unter anderem seine neuste Arbeit «Uhrknall» zu sehen: eine bildliche Darstellung vom Ablauf der Zeit, in der sich der Künstler auf den Urknall, die Entstehung des Universums, sowie auf die Vergänglichkeit respektive auf deren bildliche Darstellung durch eine Uhr anlehnt. Die Expansion des Universums wird mit einem sich selbst aufblasenden Ballon dargestellt. Die Vergänglichkeit der Zeit wird versinnbildlicht, indem die Ballone stündlich durch eine Nadel zerstört werden. Durch die Explosion verstreuen sich die Ballonfetzchen rund um die Installation. Ein nicht rückgängig zu machender Akt, aber auch eine Wandlung. Je länger die Uhr in Betrieb ist, umso grösser wird der bunte Teppich aus Ballonresten um die Installation herum. Dabei entsteht ein sich ständig wandelndes Bild.

Eine weitere neuere Arbeit ist «Pandora» – die Büchse der Pandora, aus der alles Schlechte kommt, welche jedoch auch die Hoffnung enthält, steht dafür Patin. Unbeweglich und ruhig steht sie im Raum, bis man sich ihr nähert. Der Betrachter oder die Betrachterin wird durch ihr Tänzeln und durch sanfte Geräusche in ihren Bann gezogen, und andererseits aufgeschreckt durch Geräusche, die wie Maschinengewehrsalven ertönen.

Trotz dieser irritierenden Geräusche, will man sich der «Pandora» nähern und ihr Inneres erforschen. Das Vorgaukeln einer heilen Welt durch den friedlich auf dem Deckel sitzenden Engel wird bei näherer Betrachtung ins Gegenteil gekehrt: Denn die Annäherung wird von Sensoren registriert, der Deckel öffnet sich und ein Paar Boxhandschuhe schnellt heraus.
Auch die durch Wärme zum Erklingen gebrachte Glasrohre, die mit ihren sphärischen Klängen verzaubern, gehören zu Martin Müllers neueren Arbeiten.
«Pyrofora» oder die tanzenden Flammen, eine sechs Meter lange Installation, wird ebenfalls zu sehen sein sowie mehrere interaktive Klangskulpturen.

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